Samstag (2l.2) Festivaltag l
Um 8 Uhr ging es los, Sarah hatte schon
das Früstückbuffet fertig gemacht, heißt ich musste alles abbauen & aufräumen. Danach wurde alles fürs Lunch vorbereitet was diesesmal mit mehr als 60 Leuten war. Kleine Herausforderung für
unser kleines Team in der kleinen Küche. Wir mussten viel nachfüllen weil die Gäste wirklich wie Kaninchen aßen und alles wurde ein wenig stressig, weil Essen nachgekocht werden musste. Nach dem
Lunch gabs ein kleines Kaffeepäuschen und wir spülten bis 5 Uhr.
Zum Dinner das gleiche Spiel von vorne. Zur Hilfe hatten wir noch Juan Pablo aus Chile, der seit fast 2 Jahren in Neuseeland ist und sein Visa verlängern lassen hat! War total witzig in der Küche
und manchmal so ein grober Umgang wie auf ner Baustelle haha.
Wir räumten alles im Turbo-Speed auf da wir die Band am Abend hören wollten. Es war eine local Band, die spanisch angehaucht war und Tanzmusik spielte. Sogar ein deutsches Lied 'Disco Disco Party
Sahne' war dabei und wir tanzten wie verrückt im Eventdorm, was nach der Arbeit immer gut
Sonntag (22.2) Festivaltag ll
Zum Frühstück hatten wir wieder einen neuen Helfer in der Küche - Chris der Freund von Denise und meiner kleinen Hostmum von Woodcote (Haus wodrin ich vorher geschlafen habe). Dann gings weiter
mit abräumen, Lunch aufbauen, Essen Pause, Aufräumen und um drei waren wir fertig. Dann hatte ich wieder eine längere Entspannungspause und zum Dinner war alles eher entspannt. Es stellten sich
wieder neue Gäste vor. Zum Abend hin gab's von Elijah eine kleine 'Sound of Light' Session bei der man sich Entspannen und ein wenig Yoga machen konnte. Dabei animierte Android (der Name des
Künstlers) musikbegleitend auf dem Grafiktablet Formen und Farben passend zur Stimmung und Tonführung! Schwer zu erklären aber bezaubernd!
Nach der Enstpannung und Faszinierung lernte ich noch Jian kennen, der ein junger Designer ist und eine 'Adventure Tasche' kreiert hat. Dieser Mensch war wirklich total verrückt und hat seine
Tasche vorgestellt die durchdacht wie keine andere ist - ich war echt begeistert. Wir quatschten noch in unserer Wwoofer-Lounge mit ihm. Seine Familie wohnt auf Waiheke Island in Auckland und
hostet auch Wwoofer - er hat uns herzlich eingeladen. Er wohnt gleichzeitig auch noch in Bali und ist 19 Jahre alt! Am nächsten Tag ist er leider schon abgereist, wirklich total alternativer,
sympathischer Mensch!
Montag (23.2) Festivaltag lll
Am Morgen hatten wir das berührendste was ich hier auf dem Festival erlebt habe.
Wir hatten Māori Kinder zu Gast die einen Haka tanzten aber auch vorher im Chor gesungen & getanzt haben! Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut von deren Power, Überzeugung, Motivation und
Gesangsvolumen. Der Haka ist ja sehr ernergisch und eine Art seine Feinde zu vertreiben oder Angst einzujagen! Sogar Charlotte unsere Organisatorin machten einen Begrüßungsgesang am Anfang auf
māori - das war wirklich alles ein wunderschönes Ereignis. Die Kinder brachten ein paar Gästen auch einen Tanz bei und die Männer lernten den Haka.
Danach gings in die Küche, normaler Ablauf.
Nach dem Lunch spielte Jess auf ihrer Ukulele und ein paar sangen mit ihr, so dass ich mich dazu gesellte. Im Refrain war immer die Strophe 'All I Need..' Welche vervollständigt wurde mit neuen
Wörtern.
Ich war dann noch kurz im Eventdorm, Elijah zuhören und dann zurück Dinner vorbereiten. Weil ich immer die Gerichte auf Täfelchen schreiben musste - kann ich jetzt jedes Gemüse und Gericht haha.
Zum Beispiel Krautsalat, oder Weißkohl und noch viel mehr.
Wir gönnten uns nach dem Essen ein Gläschen Wein, machten die Küche fertig und ein Lagerfeuer.
Wir diskutierten über Alkoholkonsum und landeten irgendwann beim ersten Weltkrieg haha. Dann gings auch ins Bett.
Dienstag (24.2) Festivaltag llll
Frühstück und Lunch am Morgen wie immer. Wir hatten ein riesen Essen, damit auch wirklich alle satt werden! Konnte in meiner Pause zum Eventdorm, mir eine kleine Rede anhören über Technologie
& Art. Nach dem Vortrag gabs Atmungs-/ und Auflockerungsübungen mit Jess die wirklich sehr gut waren nach dem Arbeiten. Ich war danach voller Energie, machten mir einen Smoothie und war
wieder fit zum Arbeiten!
Am Abend hatten wir ein richtiges Highlight! Ein Māori Sänger spielte für uns im Stil Raggae und Chill-Out Musik und wir tanzten alle zusammen. Er war sehr begabt und singte übers Leben und die
Liebe. Am Ende spielten Elijah & der Māori zusammen und aufeinmal machte er einen Haka zu Elijahs Musik was überraschend und überwältigend gut war! Man muss sowas wirklich mal gesehen haben.
Auch das Kamerateam tanzte mal mit uns und Max, Jane und ich brachten Josh noch wieder nach Hause mit unserem Golf-Baggy durch die Nacht!
Mittwoch (25.2) Festivaltag V
Gab's Frühstück und Lunch wie gewohnt! In meiner Pause konnte ich die anderen im Eventdorm besuchen gehen - also das Kamerateam! Michelle, eine aus Amerika (24) und Fotografin und
Yoga-Lehrerin hatte den Auftrag beim Festival Gäste eine Frage zum Tagesthema zu fragen. Die Antwort wird auf ein Schild geschrieben und die Person mit diesem fotofrafiert. Sie fragte auch
mich, die Frage des Tages war: 'How would you make this world to a more beautiful world?' Und meine Antwort war: 'Inspire people to think in an open mind! Don't forget to sing and
smile'
Ich sprach noch ein wenig mit Jake und Alina die die Interviews aufnehmen und schaute mir ihre Arbeit an!
Danach musste ich weiter vorbereiten und wir Wwoofer aßen zusammen mit Michelle abends am Tisch.
Nach dem Abwasch hat es total gestürmt und geregnet draußen, so dass alle ins Cafe stürmten und Schutz suchten. Unglücklicherweise war meine weiße Wäsche noch draußen am Zelt haha. Shit
happens.
Donnerstag (26.2) Festivaltag Vl
Machte ich am Morgen ein selbstgemachtes Müsli, schneidete getrocknete Aprikosen und Blaubeeren, mixte das ganze mit Haferflocken und anderen Müslissorten. Der Chef war begeistert haha.
Da Dave mehrere Monate in Deutschland in Aachen gelebt hat und dort in einem Restaurant gearbeitet hat, konnte er Bruchstücke deutsch. Dann kamen manchmal Wörter wie: 'Schneller',
'Schnitzel', 'Nein' und so weiter. Es war zum weglachen, weil er wie ein betrunkener Deutscher klang - es war immer sehr witzig in der Küche muss ich sagen.
Ich hatte auch immer das Glück, dass ich kleine Schultermassagen von Marco, Shannon oder Felix bekam so dass ich fast immer entspannt war hehe.
Zum Lunch gab es Sushi - eins meiner Lieblingsessen! Wir rollten uns eigene Sushis mit allen veganen Sachen und Gemüse innen drin!
Im Eventdorm war Education-Day was mich wirklich interessiert hat, so dass ich eher frei bekam. Josh zeigte mir seine Kameramoves und ich durfte sogar mal n bisschen die Kamera bewegen
und es ausprobieren haha. Der erste Vortrag war sehr auf Technologie bezogen, was mich eher abgelehnt hat da es darum ging Kinder & Jugendlichen mehr mit der Technik vertraut zu
machen und wie der Unterricht gestaltet werden soll. Ich hatte leichte Agressionen weil ich vollkommen gegen den ganzen Medienkonsum bin - vorallem in der Schule! Und wenn jemand aus
einer vollkommenden Generation uns belehren möchte, hätte ich manchmal lieber jüngere Leute da, die wirklich wissen wie das Schulsystem im Moment läuft..
Trotzdem war es interessant.
Danach war ein wirklich wirklich faszinierender Vortrag von einer Frau (indisch angehaucht) die über die Eltern-Kind Beziehung sprach und wie man sich besser mit seinen Kindern verbindet.
Man sollte sie einfach fragen: 'Wie könnte ich eine bessere Mutter/Freund/Partner für dich sein?' Und die Antwort ihrer Kinder war 'Mama ich wünsche mir dass du mich mehr umarmst und
manchmal habe ich das Gefühl dass du keine Zeit für mich hast' oder 'ich mag es nicht wenn du mich so doll küsst, du darfst mich küssen wenn ich dich danach frage' Es ging noch um viel
tiefgründigere Sachen, aber ich war wirklich begeistert von ihrer Intelligenz, Vorstellung und Überzeugungskraft - es hat sich gelohnt sich es anzuhören!
Wir mussten das Dinner ohne Chef Dave machen da er zu seiner Familie nach Hause fuhr.
Am Abend hatten wir eine Afro-Amerikanische Sängerin zu Gast, die mit Looping Station und elektronischen Klängen performte und eine wunderschön, ungewöhnliche Stimme hatte. Wir tanzten
zusammen weil es der letzte richtige Festivaltag mit Programm war. Nach ihrer Perfomance spielte Elijah noch Tanzmusik und danach Meditationsmusik. Am Schluss saßen wir Hand an Hand in
einem Kreis und sangen 'Home' was durchs ganze Eventdorm klang. Es wurden kleine Lieder angestimmt auf Māori oder Englisch und die letzte Zeit mit der ganzen Gruppe genossen.
Lasste den Abend noch mit Max & Josh im Auto ausklingen mit ein wenig Rotwein, den wir uns nach dieser Woche wirklich verdient hatten!
Freitag (27.2) Festivaltag Vll
Es war der letzte offizielle Festivaltag und es gab das letzte Frühstück mit allen. Ich ordnete Bons für den Chef von unseren Ausgaben der Küche, wir machten Lunch, Pause und
Dinner.
Nach dem Dinner lassten wir die Dishes liegen, denn Ian (dem ein großes Stück in der Whiteman's Valley gehört machte eine kleine Safari-Tour mit uns Wwoofern auf seinen Berg. Ihr müsst
ihn mal fahren sehen, um die 70 Jahre alt, fit wie ein Turnschuh, einen alten Van dabei und ab durch den Wald! Wir sind durch den Fluss, durch Büsche, auf die Bergspietze und konnten das
Ende vom Sonnenuntergang sehen. Der Himmel war pink und blau und wunderschön. Man konnte die Berge und das ganze Valley sehen. Wieder runter gings wieder kreuz und quer über seine
Kuhwiesen und wir hatten den Spaß unseres Lebens haha.
Wieder zurück angekommen in Woodcote, saßen wir noch am Lagerfeuer mit den letzten Gästen - ich sang zwei Lieder und quatschte mit einer Nanny die 25 ist und nur am Reisen ist. Wir
redeten über Beziehungen, Freiheit und die Sucht zum Traveln. Sie meinte auch, wenn man einmal anfängt kann man nie wieder aufhören, denn wenn man zurück kommt hast du dich vielleicht
vollkommen verändert, aber dein zu Hause ist genau wie vorher und alles blieb beim Alten - nur nicht Du selbst.
Und ich habe so viel von diesem Festival gelernt. Ich habe gesehen wie gefilmt wird, ich habe Vorträge gesehen, ich habe veganes Essen gekocht, ich habe mit Leuten von der ganzen Welt
geredet, tolle Musiker kennengelernt, die Māori Kultur endlich nah erlebt, gesehen wie es ist akzeptiert zu werden von allen Seiten und die Musik beim Tanzen in einem zu fühlen. Ich habe
Inspiration, Liebe, neue Anstöße, Wissen, Freunde und so viele tolle und witzige Momente erlebt, die ich nie wieder vergessen werde.
Danke Ahora (auf māori Liebe) Valley für diese wunderschöne Zeit #newfrontiers2015
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Katja (Montag, 02 März 2015 10:56)
Danke, liebe Marie für deine wundervollen, lebendigen Einträge und, dass wir dadurch alles ein wenig miterleben dürfen :) !
Toll, was du erlebst und wieviel Freude du hast! Alles Liebe und viele Küsschen von Deiner Mum :***