Am
Freitagmorgen (1.5) bereiteten wir uns auf den Abel Tasman Track vor - es wurde gefrühstückt und nochmal geplant wie wir hin/zurückkommen. Alles wurde ein bisschen stressig am Ende (man hätte
Daniel & mich sehen müssen, wir sind nicht ganz so gut im planen haha). Einer aus dem Hostel hat uns aber geholfen und empfiehl uns den Bus nach Richmond um von dort zu hitch-hiken (wollten erst
den ganzen Weg trampen). Nachdem alles wirklich gepackt war und wir ready waren nahmen wir also den Bus. Gegen 10 Uhr waren
wir dann in Richmond und versuchten von dort zu hitchhiken, bis Motueka lief alles gut, danach hat es länger gedauert, waren schon verzweifelt ob wir überhaupt ankommen. Uns nahm dann aber ein total
netter Ranger vom Nationalpark mit, der uns noch Tipps gab uns bis zum Anfang des Tracks brachte 'Marahau'. Um 13.30 waren wir dann dort und sind losgelaufen. Wir hatten 13km vor uns und wollten noch
vorm Dunklen ankommen! Der erste Part war ziemlich langsam und entspannt, es ging durch den Wald an der Küste entlang, immer über kleine Flüsse, Brücken, weiter nach oben bis man einen wunderschönen
Ausblick über das Meer hatte! Der erste Strand war schon wunderschön und atemberauben. Zwei große Felsen mit einen kleinen Baum drauf! Muscheln an den Steinen, Kunst im Sand, goldener Strand, blaues
Meer, Sonne und Entspannung für ein paar Minuten! Wir wanderten danach eigentlich nur noch strickt durch und machten nur wenige Pausen um schnell zum Campingplatz zu kommen. Bevor der 'Anchorage Hut'
konnte man nochmal von ganz oben auf das Meer und die kleinen Inseln schauen. Auf der linken Seite sahen wir einen kleinen grünen See und riesige Waldlandschaften & Berge! Wir waren kurz vor
unserem Campingplatz, ca noch 3 km zu laufen bis wir zum 'Te Pukatea Bay' kamen, ein Platz direkt am Strand! Wir kamen an und sahen noch das Ende vom Sonnenuntergang - lila, rot, blau und der weiße
Mond darüber! Daniel baute das Zelt auf, ich kochte uns schonmal unsere Linsen und Instant Noodles. Nach dem Essen, saßen wir noch zusammen am Strand, redeten, meditierten kurz und gingen danach ins
'Bettchen' oder Boden für mich haha. Die Nacht war ziemlich kalt & ungemütlich - aber so ist das halt mitm campen manchmal!
Wir sind am nächsten Wandertag (2.5) schon gegen 7 Uhr aufgestanden, packten schnell alles, machten uns heiße Haferflocken und ich sah den schönsten Sonnenaufgang den ich je in meinem Leben gesehen
habe! Bis vom ersten Sonnenstrahl bis zur puren Sonne und alle Farben die man sich vorstellen kann, mit Reflexionen im Wasser und einer Stille die magisch war! Das werde ich nie vergessen.
Wir starteten den zweiten Part der Wanderung, welcher der härteste und längste war. Wir liefen knapp 30km an dem Tag! Von der Anchorage Hut mussten wir den High Tide (Flut) Track nehmen, ja weil
eben keine Low Tide war sondern erst Mittags. Hatten also mehr zu laufen und eine ziemlich steile Strecke vor uns. Wir liefen wieder auf einen Berg mit wunderschönem Ausblick wieder runter zu
einem Strand 'Torrent Bay'. So ging es eigentlich immer weiter, man musste immer einen Weg weit hoch und wieder runter zum nächsten Beach, wieder hoch und so weiter. Am Bark Bay machten wir
unsere Lunch Pause! Wir hatten dort die Hälfte geschafft (4 Stunden hinter uns). Konnten uns Beide nur noch kaum bewegen, weil wir in der Pause wieder ausgekühlt sind. Nach einer Stunde Pause
gings auch weiter, wieder Muskeln aufwärmen. Bei Bark Bay mussten wir durch Wasser laufen was tiefer war als wir dachten, unsere Schuhe waren also nass und ganz toll zum Laufen haha. Es wurde ein
ganz schön langer Tag mit immer wieder schönen Buchten, Küsten, Strand, Natur, grüne Palmen, verrückte Bäume, Wasser pletschern, Steigungen, Downhill. Wir machten eine kleine Meditations-Pause
auf einem großen Stein am Wasser mit wärmender Sonne und Stille.
Danach hörten wir die letzten beiden Stunden Musik um uns nochmal zu motivieren. Wir saßen oben und sahen schon den Anfang vom Sonnenuntergang über der wunderschönen Island-Landschaft. Kleine
Pausen waren manchmal drin, aber wir wollten endlich zu unserem Campingplatz. Kurz vor der Awaroa Hut kam nochmal ein Beachwalk mit Abendsonne, Fotosession und das letzte Stück zum Schlafplatz
nach 8 Stunden! Auf dem Weg trafen wir Julia, eine aus dem Hostel als Nelson. Sie meinte wir können doch einfach in der Hütte schlafen, da sie eh nur 4 Leute waren! Weil wir wirklich müde waren
und wir unser Zelt nicht im Dunkeln aufbauen wollten machten wir das auch! Warmes Feuer begrüßte uns und ein paar bequeme Matratzen! Wir nahmen Beide noch eine eiskalte Dusche um uns danach gut
Aufzuwärmen! Wir kochten noch schnell was in der dunklen Hütte und sprangen dann auch ganz schnell ins Bett nach dem langen Walk am Tag.
Tag drei (3.5) wachten wir früh auf, weil wir Angst hatten kontrolliert zu werden, packten also alles zusammen, als wären wir nie da gewesen. Camper dürfen sich aber trotzdem in der Hut
aufhalten, machten also Frühstück und wärmten uns auf am Kamin. An diesem Tag mussten wir bis 13.30 warten bis Low Tide (Ebbe) war um von der Hütte wegkommen zu können! Wir entspannten also den
ganzen Vormittag mit den Anderen am Feuer, dann später in der Sonne draußen auf der Terasse! Der kleine See vor uns sah total verrückt aus, Nebelschweifen waren über dem Wasser und die Sonne
beleuchtete diese ein wenig am Morgen, so dass es total mystisch aussah!
Zwei deutsche Mädels und Schwestern wollten in die gleiche Richtung wie Daniel und ich, so dass wir zusammen den Trackpart an dem Tag machen wollten. Um 14 Uhr konnten wir dann auch endlich starten. Wir zogen alle Flip Flops an
und auch andere Wanderer von der anderen Seite kamen aus den Löchern gekrochen! Wir liefen also über den matschigen Sand, durch die kleine Strömung und Wasser bis zu den Knien - Erfrischung
gefällig! Die Sonne schien, es war total warm und alle eigentlich ziemlich motiviert, bis wir schon den ersten steilen Berg sahen. Daniel & die Mädels waren total schnell, so dass ich
versucht hab mich ans Tempo zu halten - wir kamen ziemlich schnell beim 'Waiharakeke Bay' an wo wir eine kleine Snackpause machten und danach weiter gingen. Wir waren alle schon ziemlich fertig,
weil wir so spät anfingen und mal wieder ca. 16km zu laufen hatten. Auf der Hälfte des Walks nach Totaranui Bay konnte Daniel nicht mehr laufen weil er aufgerissene Blasen hatte, was ziemlich
schmerzhaft war für ihn. Trotzdem ging es weiter und wir trafen die beiden Mädels (Montana & Gianna) wieder am Anapai Bay und liefen zum Mutton Cove zusammen. Es wurde immer dunkler und
später und wir sahen den Sonnenuntergang und den riesigen Vollmond über dem Meer! Es war einfach zauberhaft. Was nicht so schön war das weiterlaufen durch den Wald im Dunkeln. Wir hatten nur noch
eine Lampe am Ende, weil Daniels ausging haha. An der Bergspitze sahen wir nochmal den knallroten und orangenen Himmel, bevor es den letzten Kilometer nach unten ging zur nächsten Hut
('Whariwharangi Hut). Das waren unsere längsten 30 Minuten, wir waren alle so müde und wollten nur noch ankommen. Weil wir im stockdunklen ankamen, schliefen wir wieder einfach in der Hütte, die
wunderschön war! Kletterten eine Treppe zum Dachboden mit Betten hoch. Es waren noch mehrere andere Tramper dort. Wir aßen schnell Müsli zum Abendbrot, weil wir nicht mehr kochen wollten und
gingen dann alle schon (wie immer) um 20Uhr ins Bett.
An unserem letzten Tag (4.5) erwartete uns das letzte Stück des Abel Tasman Tracks! Wir starteten wieder früh, weil wir einfach fertig werden wollten. Es war zum ersten Mal wolkig an
diesem Tag und ein bisschen kühler. Die Strecke hatte eine langezogene Steigung, war also anstrengend auf längerem Zeitraum aber bei der kurzen Strecke vollkomen okay (der ganze Weg war nur
5,5km). Schon nach 45 Minuten sind wir auf der Bergspitze angekommen und konnten auf 'Wainui Bay' schauen! Wir waren so glücklich, umarmten uns und genossen den Ausblick von oben und eine Pause!
Der letzte Part ging also nur noch abwärts und ging direkt am Rand des Berges entlang, immer mit Blick auf das Wasser und kleinen Inseln. Wir tanzten halb runter, weil wir so erleichtert waren!
Unten angekommen warteten wir dann auf unseren Shuttle nach Motueka und feierten unseren Erflog - 60km gelaufen in 4 Tagen wuhu! Wir machten Stop in meiner Lieblings Village Takaka, hatten dort
endlich ein leckeres Mittagessen & einen Kaffee und hitch-hikten dann von Motueka nach Richmond und nahmen von da den Bus nach 'Hause' ins Hostel!
Das war eins meiner tollsten Erlebnisse in Neuseeland und ein wunderschöner Abschluss für meine letzten Tage auf der Südinsel! Man hat sich wie auf einer einsamen Insel oder einem anderen
Planeten gefühlt auf dem man jede Nacht übernachten und die Natur, die Sonnenauf-/und untergänge, das Meer, die Bäume genießen durfte! Und vorallem war es mal wieder ein witziges Erlebnis mit
Daniel, einer meiner besten Freunde in Neuseeland, den ich immer wieder getroffen habe, seit Whitford! Leider war das unser letztes gemeinsames Abenteuer in Neuseeland.
Im Hostel packte ich dann meinen Rucksack, kochte, wir tauschten unsere Bilder aus, ich duschte und wir sind einfach nur ins wunderschön warme Bett im Hostel gefallen - Traum!